Geschichte und Einsatz des Standard-Geschützes K5 Leopold

Geschichte und Einsatz

Technik und Aufbau

Das Peenemünder Pfeilgeschoss

Eisenbahndienst und Transport

Einsatzbericht

Museumsfahrzeuge

technische Daten

Stückzahlen

Bilder

Video eines K5 beim Abschuss (mpeg: 112kB)

Klang einer D311 (Motor einer Zugmaschine) (mp3: 900kB)

Modell K5 Leopold von Lima in H0

Literatur zum Vorbild

Links zu weiteren K5-Seiten

.

.

.

.

.

.

.

.
Geschichte und Einsatz

Die 28-cm-Kanone 5 in Eisenbahnlafette (28 cm K5 [E]) ist als Höhepunkt der technischen Entwicklung im Eisenbahngeschütz-Bau anzusehen. Mit dieser 28-cm-Kanone erschien das am gründlichsten durchkonstruierte und erprobte sowie einzige in größerer Stückzahl gebaute Gerät. Von den ursprünglich insgesamt geplanten 30 Exemplaren gelangten ausschließlich 25 an die Truppe und zum Feldeinsatz. Sie bildeten als Standardgeschütze das Rückgrat der deutschen Eisenbahn-Artillerie.

Zeitgleich mit der K12 lief 1934 die Entwicklung an. Ziel war die entscheidende Steigerung von Schussweiten. Die alten Rohe waren meist von der Marine aus der Kaiserzeit. Diese dienten als Lafetten für die Eisenbahnkanonen im ersten Weltkrieg.

Adolf Hitler hatte in seinem Sofort-Programm auch den Bau neuer Eisenbahngeschütze vorgesehen. Obwohl die Luftwaffe mittlerweile strategische Angriffe viel besser übernehmen konnte, bestand Hitler darauf, auch moderne Eisenbahngeschütze im Rahmen des "Langzeit-Programms" zu entwickeln. Man wollte dem alten „Klassenfeind“ Frankreich Paroli bieten, das noch genügend Geschütze aus dem ersten Weltkrieg hatte. Gefordert wurden vor allem verbesserte Lafetten unter Einsatz von Hydraulik und Elektrik, neuzeitliche Rohre und flexible Einsatzfähigkeit.

Das Sofort-Programm beinhaltete weitere Kanonen, wie das Fernkampfgeschütz K12, überarbeitete Versionen des „Bruno“ -Geschützes und die 80 cm Kanone.

zurück zum Menü

.

.

.

.

.

.

.

.

Technik und Aufbau

Wie die Rohre der K 12 waren auch die der K 5 sogenannte Tiefzug-Rohre.

Die anfangs 10 mm tiefen Züge der bis 1940 gefertigten und eingeschossenen Rohre verringerte man auf 7 mm, was zur "28 cm Kanone 5 T 7 (E)" führte. Der Grund für diese Änderung lag in vermuteten Rohrrissen bei den Rohren mit 10 mm tiefen Zügen. Das Auftreten von abgerissenen Geschossrippen konnte aber erst mit neuen Weicheisen-Führungsringen und einer weiteren Veränderung der Züge behoben werden. Die Anzahl der Züge wurde von 12 auf 60 erhöht und die Tiefe nahm in Richtung Rohrmündung von 5 auf 3 mm ab. Das neue Geschütz hatte die Bezeichnung "28 cm Kanone 5 Vz (E)" (Vz für Vielzug). Neben dem Rohr wurden aber auch die Geschosse zahlreichen Verbesserungen und Veränderungen unterzogen. Neben der ursprünglichen Granate von 255,5 kg mit 30,5 kg Sprengstoff gab es ein Einschießgeschoss, ein Übungsgeschoss und ein Messgeschoss. Für die Tiefzugrohre wurde später noch eine R-Granate entwickelt, die einen zusätzlichen Raketenantrieb besaß. Dieser zündete nach einer Geschossflugzeit von 19 s und erhöhte die Reichweite auf 86,5 km. Durch den zusätzlichen Antrieb sank das Gewicht der Sprengladung allerdings auf 14,0 kg. Die Geschosse für die Vielzugrohre bekamen später anstatt der Führungsrippen einen breiten Weicheisenführungsring, ansonsten entsprachen sie jedoch denen der Tiefzugrohre. Um bei den Versorgungsproblemen der Wehrmacht die Anzahl unterschiedlicher Geschosse zu reduzieren, wurde auch eine neue Granate entwickelt, die auch von der "Neuer-Bruno" -Kanone verschossen werden konnte. Außerdem arbeitete Krupp 1944 noch an einer verlängerten 190 kg Sprenggranate, die eine Ladung von 27 kg gehabt hätte. Sie hatte eine verbesserte Geschossform mit Hohlboden, die eine größere Schussweite versprach. Später kam es zur Fertigung von glatten, zum Kaliber 31 cm aufgebohrten Rohren (K 5 glatt). (Siehe Abschnitt Peenemünder Pfeilgeschoss)

Auf ein ursprünglich vorgesehenes Spannwerk konnte verzichtet werden, nachdem Versuche ein einwandfreies Verhalten des Rohres auch ohne diese Stabilisierung erbracht hatten. Das in einer üblichen Ringwiege befindliche Rohr lagerte mit den Schildzapfen unmittelbar auf den seitlichen Stahlträgern.

Die Höhenrichtmaschine wurde elektrisch angetrieben, gespeist von der geschützeigenen Kraftzentrale. Diese Energieversorgung kam von einem Maybach Benzinmotor, der einen Ward-Leonard-Generator antrieb. Das Rohr wurde durch die Höhenrichtmaschine bis auf 55 Grad bewegt. Die Seitenrichtung wurde, wie üblich, entweder mittels „Vögele“-Drehscheibe, Kreuzbettung oder Verschieben auf einer Gleiskurve erzielt. Diese Kurve durfte jedoch nicht zu eng sein (>15°), da sonst die Spurkränze der Achsen beim Rückstoss der Geschütze über die Schienen aufliefen und das Geschütz unnötig entgleisen konnte. Die feine Seitenrichtung nahm man mit Hilfe der Rahmenlafette vor, die zu diesem Zweck um die Drehpfanne des hinteren Drehgestelles geschwenkt wurde. Das Seiteschwenken erfolgte elektrisch oder mit der Hand.

Wie alle deutschen Eisenbahngeschütze aus dem ersten und zweiten Weltkrieg hatte auch das Rohr der 28 cm Kanone einen Keilverschluss und stammte von der Firma Krupp. Die Rohrwiege saß mit ihren hohlen Schildzapfen in den auf den Längsträgern verschraubten Lagern und wurde zusätzlich durch Passstücke gegen eine Längsverschiebung gesichert. In der Wiege befanden sich die beiden hydraulischen Rücklaufzylinder und der Luftvorholer. Da die Schildzapfen sehr weit hinten lagen war eine große freie Rohrlänge vorhanden. Diese Lage der Zapfen verhinderte ein Anschlagen des Verschlusses am Boden bei großen Rohrerhöhungen, konnte aber auch zu Durchbiegungen infolge der Eigenmasse führen. Um dies zu Unterbinden war am Rohr ein Spannwerk angebracht. Außerdem waren noch zwei Zugstangen vorhanden, welche mit dem zwischen den Trägern liegenden Ausgleichszylinder verbunden waren. Dort befand sich auch das elektrisch betriebene Höhenrichtwerk. Zur Sicherheit war eine Haltebremse für das Höhenrichtwerk vorhanden.

Eine Besonderheit vor dem Schießen bildete das Zurückziehen des hinteren Drehgestelles um etwa 1,9 m, um Raum für das zurücklaufende Rohr zu schaffen. Das Laden geschah unter Zuhilfenahme von Ladekran, -mulde und –karren. Der Ansetzer arbeitete so, dass die Führungsrippen des Geschosses in die Züge des Rohres „eingefädelt“ wurden. Der Hülsenfänger schwenkte nach dem Schuss hinter das Rohr, um dort die ausgeworfene Kartuschehülse aufzufangen.

Die Treibladung bestand aus Hauptkartusche (Hülse) und drei Vorkartuschen (Beutel).

Die Granaten besaßen zur Übertragung des Dralls 12 in die Züge passende Weichmetallrippen (Drallringe), einen Dichtungsring aus Kupfer und dahinter eine Ringnut, in die vor dem Schuss ein Dichtungsring aus Asbest und Graphit eingedrückt wurde. Der Kopfzünder befand sich unter der ballistischen Haube. Anstelle des Aufschlagzünders konnte auch ein Doppelzünder verwendet werden. Die Sprengladung wog rund 30 kg.

Es gab noch Einschiessgeschosse, die nur eine kleinere Sprengstoffmenge, dafür aber eine Zusatzfüllung zum Erzeugen von Signalrauch zwecks Beobachtung aus großer Entfernung oder Fliegerbeobachtung besaßen.

Die Munitionszufuhr war sehr aufwendig: Jedes Geschütz benötigte einen Munitions-, Kartusche- und Temperierwagen. Der Letztere wurde durch Schläuche mit dem Kartuschewagen verbunden, um die Kartuschen auf die erforderliche Temperatur zu bringen. In der Feuerstellung wurden dann Brücken zwischen Munitionszubringerwagen und Kartusche-, sowie Munitionswagen verlegt, um die Munition in die Lademulden zu befördern. Der Zubringerwagen beförderte die Munition dann zum Geschütz, wo ein Kran die beladenen Mulden auf den Ladekarren des Geschützes hob. Auf den Schienen der Ladeplattform der Kanone wurde dieser Karren dann zum Verschluss geschoben, wo Geschoss und Kartusche elektrisch über eine Gleitbahn in das Rohr eingeführt wurden. Schoß man von einer Drehscheibe, transportierte ein Wagen die Lademulde auf einer Ringbahn oder direkt auf eine Transportbahn zum Geschütz. Diese Zuführung wurde meist von der Begleitmannschaft improvisiert.

Das Tragwerk des Geschützes besaß zwei verschweißte Kastenträger, war also nicht mehr genietet, wie bei den älteren Kanonen. Die Kastenträger lagerten auf zwei sechsachsigen Drehgestellen, die mit Druckluftbremsen ausgerüstet waren.

Während des Transports befanden sich diese elektrischen Aggregate auf dem Munitionszubringerwagen während sie in Feuerstellung auf das hintere Drehgestell geschoben wurden.

zurück zum Menü

.

.

.

.

.

.

.

.

Das Peenemünder Pfeilgeschoss

Um England erfolgreicher beschießen zu können benötigte man eine Steigerung der Schussweite. Im Rahmen der Entwicklung von Sondermunition, die aufgrund von permanent geforderter Schussweitensteigerung für fast alle schweren Kaliber den ganzen Krieg über betrieben wurde, erhielt auch das K 5 Geschosse mit Raketenzusatzantrieb. (28 cm RGr4331) Diese Steigerung der Reichweite wurde durch die Verwendung von Pfeilgeschossen erreicht. Diese Pfeilgeschosse konnten nicht aus den alten geführten Rohen geschossen werden, so dass die 28 cm Kanonen aufgebohrt werden mussten. Dies führte zur „31 cm Kanone 5 Glatt (E)". Durch das Aufbohren wurde die Wandstärke wesentlich reduziert, so dass das Rohr ca. 2 Tonnen leichter wurde. Dadurch nahm die Biegefestigkeit des Rohres erheblich ab! Dem wurde durch eine verlängerte Wiege in Form eines durchbrochenen Kastens entgegengewirkt.

Die Schussweite beim Verwenden des Standard-Sprenggeschosses betrug bei großer Ladung und einer v0=1.128 m/s Schussweiten von bis zu 62km. Beim Verschießen der Raketengranaten konnten Weiten bis zu 86,5 km erzielt werden. Allerdings lagen die Längen- und Breitenstreuungen außerhalb vertretbarer Grenzen: 3400x200 m ! Ursache waren die Pendelbewegungen des Geschosses im Fluge, hervorgerufen durch das unregelmäßige Abbrennen des Raketentreibsatzes. Die wegen des Raketenmotors verringerte Sprengladung (nur noch 14kg) setzte die Wirkung dieser Geschosse bis zur Bedeutungslosigkeit herab.

Eine Weitschuss-Expertenkommission setzte letztlich auf ein Projekt, das Wernher von Brauns Mannschaft in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde entwickelte hatte: das pfeilstabilisierte, unterkalibrige Treibspiegelgeschoss. Bekannt als das sogenannte „Peenemünder Pfeilgeschoss. Mit diesem von der Firma Röchling mitentwickelten Pfeilgeschoss konnte nun bei einer Anfangsgeschwindigkeit v0=1.420 m/s Schussweiten von bis zu 127,5 km erreicht werden. Beim Versuchsschießen auf dem Heeresartillerieschießplatz in Rügenwalde/Pommern lagen die Höchstschussweiten bei ca. 150 km!

Der eigentliche Geschosskörper hatte dabei nur noch einen Durchmesser von 120 mm. Am Geschoss-Ende waren Flügel angeschweißt, deren Weicheisenkämme die Führung im Rohr übernahmen. Der dreiteilige Treibring saß knapp hinter der Geschossmitte und löste sich nach ein bis drei Kilometern Flugbahn und fiel zu Boden.

 

PP-Geschoss

Gewicht: 136 kg

Kaliber: 12 cm

Länge: 1,9 m

Treibring abwerfbar, dreiteiliges Leitwerk mit
4 Flügeln

Die Treibladung erhöhte sich auf 250 kg

 

zurück zum Menü

.

.

.

.

.

.

.

.

Eisenbahndienst und Transport

Der Transport der 28 cm Kanone 5 (E) war unterschiedlich. Einerseits wurden diese Kanonen in einem separaten Zug mit Aufbaumaterial gefahren, andererseits, wenn das Geschütz auf einer „Vögele“ -Drehscheibe zum Einsatz kam, wurde ein zweiter Zug benötigt. Im Geschützzug lief neben dem Geschütz ein Temperierwagen, mindestens zwei Geschoss- und Kartuschenwagen, ein Feuerleitwagen, sowie mindestens ein Zubehör- und Werkzeugwagen mit. Oft wurde noch Begleitschutz in Form eines Flakwagens beigestellt. Der Küchenwagen kam meist im separaten Begleitzug der Mannschaft mit. An den Einsatzort kamen die Gerätschaften meist mit Lokomotiven der Baureihe 50 ÜK. (Übergangskriegslok) Im späteren Kriegsverlauf wurden auch 42er und 52er eingesetzt. Eine Diesellokomotive oder kleinere Dampflokomotive waren für den Verschub zuständig. Die kleinen Dampflokomotiven waren fast nur „Beutelokomotiven“ der Region. Die Diesellokomotiven waren die V20, V36, D311/V188.

Beim Abschuss über die Vögele - Drehscheibe kam ein separater Zug zum Einsatz. Er bestand aus zwei 4-achsigen Rungenwagen für die Drehscheibe, einem Eisenbahnkran, diversen Materialwagen (G-Wagen) sowie ein Wagen für die Elektrotechnik, dem sogenannten Werkstattwagen. Auch hier wurde meist ein Flakwagen zum Geleitschutz des zweiten Zuges eingestellt. Munitionswagen wurden entweder dem ersten Kanonenzug mit angehängt oder sogar in einem separaten Zug gefahren. Mannschaftstransportwagen waren in allen Zügen eingestellt. Ebenso Zusatzwagen für Kraftfahrzeuge und Ersatzteile der Drehscheibe bzw. der Kanone waren in unterschiedlicher Ausführung in allen Geschützzügen zu finden. Diese Wagen waren meist ältere aus ganz Europa aus der Epoche 1. Das betraf auch die Mannschaftswagen, denen man einen Alltagbetrieb nicht mehr zugemutet hatte. (Für die Soldaten musste das genügen....)

Geschossen wurde grundsätzlich ohne angehängte Wagen und ohne Lokomotive. Den Rückstoss fingen die Bremsen auf, die per Hand festgezogen wurden. Der Rückstoss war so gewaltig, dass das Geschütz einige Meter rückwärts auf den Schienen entlang schliff, wenn es nicht anderweitig befestigt war. (siehe Video)

zurück zum Menü

.

.

.

.

.

.

.

.

Einsatzbericht

Die K5-Batterien nahmen an allen größeren Feldzügen teil, standen an der französischen Kanalküste und waren während des Krieges an fast allen Frontabschnitten mit artilleristischen Schwerpunktbildungen anzutreffen. Einem Einsatz gingen regelmäßig umfangreiche Erkundungen voraus, damit dieses artilleristische Großgerät aus möglichst sicheren Stellungen heraus optimal wirken konnte. Die richtige Tarnung entschied zwischen "Leben und Tod" der Mannschaft und der Kanone.

Einen Eindruck von charakteristischen Vorbereitungen vermittelt der „Befehl für den Einsatz von E-Artl. ... (geheime Kommandosache)“ des OKH vom 14. April 1941.
„Es ist beabsichtigt, den Heeresgruppen für „Barbarossa“ folgende Einheiten zuzuweisen und bis zu den Einsatzorten zuzuführen: ... Heeresgruppe Mitte: Eisenbahn-Artl.-Abt.Stab 702 von Calais n. ostw. Siedlce, E-Bttr. 710 (2 Geschütze K5), E-Bttr. 713 (1 Geschütz K5) von Boulogne nach ostw. Siedlce... Die Erkundung... hat ergeben: Die Stellung bei... befindet sich unmittelbar an der Grenze und bietet keine Deckung gegen Sicht. Sie ist daher ungeeignet... Die Strecke von Mazity bis Belzec kann freigegeben werden. Bereitstellungsräume sind vorhanden. Zu den Stellungsvorbereitungen wird 1 Eisb-.Pi.Btl. etwa zwei bis drei Wochen benötigt. Zwischen Belzec-Podlesina befinden sich, durch Wald gegen Sicht gedeckt, zahlreiche Stellungen auf Kurven; die übrigen Stellungen liegen weiter westlich und sind ebenfalls gegen Sicht gedeckt. Auf Kurvenstellung zwischen Belzec-Podlesina oder auf Schwenkbahnbettung bei Zagrodniki kann je 1 Btt. Bruno N, auf Kreuzbettung bei Zagrodniki oder Mazity 1 Btt. K12 eingesetzt werden... Die Strecke Verbkovice-Hrubieszow kann zwar freigegeben werden, da sie als Nachschubstrecke nicht in Frage kommt, besitzt aber unzureichenden Oberbau und ist daher ungeeignet.“

Im Jahre 1943 beschäftigte sich das Heer mit dem „Ausweich-Projekt“. Es hatte zum Ziel, zumindest die K 5 bedingt gleisunabhängig zu machen. Im Falle zerstörter Gleiswege sollte das Geschütz, zerlegt in drei Einzellasten und auf Selbstfahrlafetten (Panzer) verlastet, die unbefahrbar gewordenen Gleisabschnitte im Gelände umgehen. Derartige Pläne blieben dabei. Eine Ausführung unterblieb aufgrund anderer strategischer Militärprojekte.

zurück zum Menü

.

.

.

.

.

.

.

.

Museumsfahrzeuge

Zwei „K5“ fielen 1944 an der „Anzio-Front“/Italien den Amerikanern aufgrund konzentrierter Gleisbombardierungen in die Hände. Eines kam an Bord eines Truppentransports in die USA und steht heute im US-Army-Museum „Ordonance“ in Aberdeen Proving Ground. Ein gepflegtes und restauriertes Ausstellungsstück. (Kraftzentrale und Munitionskran fehlen) Ein weiteres, aber schon recht vergammeltes Geschütz steht im Batterie Todt Museum an der Kanalküste Frankreichs.

Das Bestreben des Verkehrsmuseums Sinsheim, dieses Geschoss dorthin zu holen scheitern bis jetzt an der Verbohrtheit der französischen Regierung. Das Geschütz „... sei eine Kriegstrophäe und zeigt die Niederlage der Deutschen in Frankreich...“.

Seltsamerweise konnte das Flugzeug „Concorde“ eben von dieser Regierung zu einem symbolischen Preis von 1 Euro gekauft werden. Aber das war ja kein Kriegsgerät... 

zurück zum Menü

.

.

.

.

.

.

.

.
technische Daten

 

Bezeichnung des Geschützes

28 cm K5 (E)
wobei K für Kanone steht und (E) für Eisenbahngeschütz

Hersteller

Friedrich Krupp, Essen

Erstes Baujahr

1939

Gewicht in Feuerstellung

218 t

Anzahl der Achsen

12

Raddurchmesser

85 cm

Kleinster befahrbarer Gleisbogen

15°

Leistung der Energiezentrale

kW

Max. Fahrgeschwindigkeit
LüP (Länge über Puffer)

41,2 m

Stückzahl der Geschütze

25 (36 waren geplant)

Rohrkaliber

283 mm
(für das Peenemünder Pfeilgeschoss wurde das Kaliber auf 310 mm aufgebohrt)

Kaliber

283 mm

Rohrlänge

Kal. 76 / 21,5 m
(Seele: 20,5m)

Rohrmasse

85 t

Lafette Richtbereich Höhe

0 bis 55 °

Lafette Richtbereich Seite

1 °, 
360° auf Drehscheibe

Einsatz Feuerbereitschaft

Meistens Gleis, 
selten Drehscheibe

Schutzschild

nein


Geschosse

Geschossmasse der Sprenggranate/mit Raketenzusatzantrieb

255,5 / 247 kg

Anzahl der Treibladungen /m.R.

2/1

Sprenggeschoss mit Führungsrippen

62,2 km / v0=1.128 m/s 

Geschoss mit Raketenzusatzantrieb

86,5 km / v0=1.130 m/s

PP-Geschoss aus glattem Rohr

150 km / v0=1.524 m/s

   

zurück zum Menü

.

.

.

.

.

.

.

.

Stückzahlen

Ursprünglich war geplant worden, 36 Geschütze K 5 (E) zu bauen. Doch von allen Ausführungen der K 5 wurden bis Ende des zweiten Weltkrieges insgesamt 25 ausgeliefert. Von diesen waren 1944 noch 12 vorhanden: Sechs mit Tiefzug, zwei mit Vielzug und vier mit glattem Rohr.

Für das glatte 310 mm Roch wurden flügelstabilisierte Unterkaliber-Geschosse mit Schussweiten bis 160 km, für die anderen Rohre Geschosse mit Raketen-Zusatzantrieb mit Schussweiten bis 86,5 km entwickelt .

zurück zum Menü

.

.

.

.

.

.

.

.

Bilder
(beim Anklicken mit der linken Maustaste öffnet sich ein neues Fenster mit dem Bild im Großformat)

Fabrikschild in Privatbesitz von M.L.

1939-1945

Werksaufnahme von D311.01a/b + D311.02a/b bei Krupp 1941
Wehrmachtslokomotive D311

Fotos von: Bundesarchiv Koblenz, Militärarchiv Freiburg, Hist. Archiv Fried. Krupp GmbH-Essen, Privat-Sammlung

 

 

Dombunker zur Tarnung der K5

früher...


... und heute, von: www.atlantikwall.net

.


1946-heute


<- Aberdeen, USA,
Fotos von Duane Smith

Fotos von: (siehe jeweilige Textbeschreibung)


aktuelle Bilder von Herbert Scholz.
Besten Dank ;-)
(Todt-Museum in Frankreich an der Kanalküste)

Weitere Fotos gesucht !!!

zurück zum Menü

.

.

.

.

.

.

.

.
Modell K5 Leopold von Lima als H0-Modell

 

Nicht das erste Mal hat die Firma Lima Modelle der Deutschen Wehrmacht im Programm gehabt. Im Katalog 1978/1979 wurde ein "Kanonenwagen" vorgestellt. Diese entsprach jedoch laut Bild eher der langen Bruno, wenn man viel Phantasie besaß.
 1979/1980 wurde schließlich ein "Kanonenwagen",  das Geschütz K5 Leopold vorgestellt. Betitelt wurde das Geschütz als Eisenbahngeschütz K5  "schlanke Emma"/"Leopold"/"Anzio Annie". (daher auch die fehlende Energiezentrale, wenn man ein Denkmal zum Vorbild nimmt, das nicht vollständig ist...)
Im Neuheitenprospekt 1982/1983 wurde ein Militärzug vorgestellt: Diesellokomotive 288 in Tarnlackierung. Ein voller Witz. Nicht nur die Bezeichnungen, auch die Phantasielackierung, die diese Lokomotive sowie die Geschütze nie getragen haben. Der Schriftzug "Leopold" ist ebenso der Phantasie entsprungen. Diese Geschütze erhielten zwar den Namen, wurden jedoch nie so lackiert.
Im Katalog 1994 wurde nochmals die Packung neu aufgelegt, diesmal mit der verfeinerten Lokomotive und einem neuen tarnfarbenen Schnellzugwagen.
In der Neuheiten-Vorstellung 2000 wurde das Geschütz in einer einigermaßen geltenden sahara-beigen Flecktarnung mit einem Hanomag-LKW mit zwei Anhänger, jeweils in wehrmachtsgrau, vorgestellt. Dieses Geschütz war in dieser Lackierung auf dem Balkan im Einsatz. Des weiteren wurde die Lokomotive D311 endlich in der vorbildgerechten wehrmachtsgrauen Farbgebung angeboten. Leider war schon wieder ein Fehler zu finden, die beiden Doppellokomotiven wurden gleich bezeichnet. (Man nahm ein Modell und legte dieses zwei mal der Packung bei). Das Geschütz hatte zum Glück diesmal keine Namensgebung und stimmt !
Im Katalog 2001 wurde die K5 nochmals solo als Leopold in olivgrauer und in sahara-beiger Flecktarnung angeboten. Ohne Namen, jedoch für diejenigen, denen der Name auf der Seite gefällt, wurde ein Abziehbild beigelegt.


Eine Modellübersicht über die Lokomotive hat Martin Treutler hervorragend ausgearbeitet. (Klick)
Eine Seite zum Vorbild der Lokomotive ist bei mir zu finden. (Klick)


1978/1979


1979/1980


1980/1981


1982/1983
(
bis 1990 lieferbar)


1994
(
bis 2002 lieferbar)


2000


2001


(bis 2002 lieferbar)


(ab 2000, letzte Version)

Hier die Vorstellung des neuen Modells:

Alle Einzelheiten und Nieten am Gehäuse sind fein graviert. Die Geländer an den Umläufen sind als Zurüstteile aus Kunststoff anzubringen, während die Trittstufen aus Kunststoff bereits am Drehgestell angegossen sind. An diesen Tritten sind sogar die Gitterroste eingraviert. Auf Drehgestell 1 ist eine Bühne mit Geländer angebracht.

Leider fehlt dem Modell die Energiezentrale und der Munitionskran. Dies führt wahrscheinlich daher, dass diese am amerikanischen Museumsstück ebenso fehlen und dieses Museums-Geschütz als Vorbild herhalten musste. Hier ist man auf einen Eigenbau angewiesen, der anhand von Vorbildfotos zu realisieren ist.

Die Zwei Drehgestelle sind über Zapfen mit dem eigentlichen Geschützrahmen verbunden. Die Kanone ist schwenkbar ausgeführt. Das Geschoss ist in einem leuchtenden Rot am ebenso roten, drehbaren (!) Schwenkarm angegossen.

Die seidenmatte Lackierung ist, wie es diversen Zuständen der Geschütze entsprach, in verschiedenen Farben ausgeführt: Wehrmachtsgrau, Saharabeige oder tarnfarben. Heimatbeschriftungen wurden akkurat und authentisch aufgedruckt. (Was man bei den Lokomotiven der Baureihe D311/V188 nicht immer sagen kann.

Das Geschütz lässt sich von den Drehgestellen leicht und ohne Zwänge abnehmen. Alle Teile wurden aus Kunststoff gespritzt.

Die 6-achsigen Drehgestelle besitzen Hakenkupplungen. Diese müssen den jeweiligen eingesetzten Kupplungen angepasst werden.

Für die Aufnahme der Fahrzeugkupplung befindet sich an jedem Fahrzeugende kein Normschacht. Die Haken-Kupplung der beiden Fahrzeughälften ist dagegen völlig unbefriedigend. Sie ist zu tief ausgeführt, so dass ein Ankuppeln an andere Wagen immer mit der Hand ausgeführt werden muss. Fahren im 360er Radius ist dank der Drehgestelle unbedenklich.

Mit Originalkupplungen von Weinert sowie neue Trittstufen kann die Stirnseite der Drehgestelle optisch stark aufgewertet werden.

 

Farbgebung im Modell

Auf keinem einzigen meiner Bilder, die ich je gesehen habe, war weder das Hoheitszeichen noch das Balkenkreuz auf den Diesel-Verschublokomotiven!!! Die Tarnausführung kenne ich ebenso wenig die wie hellgraue Farbe. Auf sämtlichen Bildern war diese Lok in einer sehr dunklen Farbe, ich tendiere zu diesem Wehrmachtsgrau, denn diese Maschinen waren ja nicht der Deutschen Reichsbahn unterstellt, sondern direkt der Wehrmacht. Die Kanonen ebenso, doch gab es hier sogar Heimatvermerke. Offensichtlich wegen der Pflege! Die Sahara-beige Farbvariante der K5 gab es beim südlichen Einsatz im Balkan.

Klar ist mir, warum auf dem K5-Leopold die Energiezentrale und der Munitionskran fehlt: Auf dem Museumsstück in Aberdeen/USA fehlen diese Teile ebenso. Sie wurden nur im Einsatz aufgebaut, zum Transport waren sie dem Wagen dahinter als Ladung übergeben.  

Die D311 in der Tarnausführung „Walli“ war nur eine Lokomotive. Die zweite, im selben Anstrich hatte keinen Namen. Diesen Anstrich bekamen sie auf der Halbinsel "Krim", als sie das Geschütz "Dora" mit Energie versorgt hatten. Das Geschütz wurde verladen auf mehrere Züge mit Lokomotiven der Baureiche 50 ÜK an die Front gezogen. Teilweise waren die D311 auch mit anderen Geschützen unterwegs im Bereich des Atlantik-Walls in wehrmachtsgrauer Farbgebung. Warum Lima die V188 in Deutsche-Reichsbahn Beschriftung herausgebracht hatte, weiß ich bis heute nicht.

Elektroloks haben nach meiner Erkenntnis diese Geschütze nie gezogen. Man wollte frei sein, vor möglichen Übergriffen auf die Oberleitung und unabhängig von verschiedenen Stromsystemen.

Nun, das geht wohl auch noch anderen Modellbauern so, dass nicht alles perfekt ist. So hat man immer noch die Muse, noch etwas nachzubessern, anhand Vorbildfotos.

Des weiteren gab es von Lima noch diverse Zusatzpackungen in wehrmachtsgrau. Bei ebay habe ich mal welche gesehen, doch die gingen zu Wahnsinnspreisen weg. Anscheinend war die Auflage sehr gering...

Wenn Ihr die Tarnfarben von Fahrzeugen auf Bildern anseht, erkennt Ihr, dass die Modelle zu 90 % Fantasie sind. Denn nur mit Airbrush ist da nichts zu wollen. Hier eignet sich die Airbrush bestenfalls als Grundfarbe. Den Rest muss der Pinsel in unzähligen Arbeitsgängen übernehmen... Aber das ist ein anderes Thema...    

Und hier der Link zu der Firma Trumpeter, einem 1:35-Modellbausatz der Spitzenklasse ! LINK

zurück zum Menü

.

.

.

.

.

.

.

.

Literatur

-    Deutsche Eisenbahngeschütze,  Gerhard Taube, Motorbuch Verlag

-    schwere Geschütze und Eisenbahngeschütze Band 1-3, Franz Kosar,  Bernard&Graefe-Verlag, München.
Neu erschienen im Motorbuch Verlag.

-    Deutsche Eisenbahngeschütze, 15 - 80 cm Kaliber, Joachim Engelmann, Podzun-Pallas Verlag

-    German Railroad Guns in action, Bruce Culver and Don Greer, squadron/signal publications

-    Riesengeschütze und Schwere Brummer, Rudolf Lusar, Bernard&Graefe Verlag

 

.

Links

-    ONE35th,  eine Seite in englischer Sprache mit vielen Bildern von den zwei Museumskanonen sowie von schönen Modellen.

-    TRUMPETER, die Seite des Herstellers über den excellenten 1:35 Modellbausatz. Vorstellung und Bilder.

-    VERGLEICH zwischen Trumpeter K5 und Dragon K5 Modell von
 
Terry Ashley (Englische Seite)

-    Atlantikwall-Bildergalerie, eine schöne private Bildergalerie.

-    Ostwall-Bildergalerie, eine schöne private Bildergalerie mit Ausflugszielen zu den beschriebenen Orten.

 

 

 

zurück zum Menü

.

.

Anklicken des original erhaltenen Fabrikschilds der Wehrmachtslok D311 03b (V188 001b) für Kontakt mit dem Webmaster